"Fürchte dich nicht, Maria!", sagt der Engel. Maria sagt diese Worte auch zu uns. Unsere Wellt ist eine Welt der Angst: Angst vor Elend und Armut, Angst vor Krankheiten und Leiden, angst vor der Einsamkeit, Angst vor dem Tod. Wir haben in unserer Welt ein hochentwickeltes Versicherungssystem, und es ist gut, dass es dies gibt. Aber wir wissen, dass uns im Augenblick schweren Leidens, im Augenblick der äußersten Todesverlassenheit keine Versicherung helfen kann. Die einzige Versicherung, die in dem Moment einen Wert hat ist die, die vom Herrn kommt, der auch zu uns spricht: "Fürchte dich nicht, ich bin immer bei dir" Wir können fallen, aber am Ende fallen wir in Gottes Hände, und Gottes Hände sind gute Hände.
(Papst Benedikt XVI)
Auch in Psalm 23 können wir diese Zuversicht, dass Gott immer bei uns ist Spüren. Dort heißt es "ich fürchte kein Unheil, den du Herr bist bei mir". Gott möchte immer bei uns sein, möchte uns auffangen können. Oft genug vergessen wir diesen Zuspruch, deswegen wollen wir nun einen Moment Inne halten um Ruhig zu werden und zu überlegen, wo mir Gott heute begegnet ist, wo ich dies Begegnung ganz besonders wahr genommen habe.
Als kleine Anregung ist vllt. folgende Kurzgeschichte hilfreich:
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?" Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."
Von: Margaret Fishback Powers ©1964 Margaret Fishback Powers Übersetzt von Eva-Maria Busch © der deutschen Übersetzung 1996 Brunnen Verlag Gießen. www.brunnen-verlag.de
Zum Abschluss dieses Kurzen Impulse wollen wir nun voll Vertrauen Psalm 23 Beten:
Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück. Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen.
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher.
Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN für lange Zeiten.
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe© 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart
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